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Übersicht: AktuellesErstellt am: 24.11.2020

Er sieht aus wie eine kleine Version eines CT-Scanners. Doch der Kitten Scanner, der seit Ende Oktober am WPE zur Verfügung steht, dient nicht etwa Demonstrationszwecken. Und er ist auch deutlich mehr als nur die niedliche Spielzeugvariante eines Computer- oder Magnetresonanztomografen (CT oder MRT). In ihm steckt modernste Technik, mir der vor allem ein Ziel verfolgt wird: Jungen Patientinnen und Patienten spielerisch mögliche Ängste vor einem CT oder MRT zu nehmen. Mehr noch: „Auf diese Weise“, sagt Diplom-Sozialpädagogin Nicole Stember vom Psychosozialen Dienst des WPE, „hoffen wir zukünftig die Zahl der notwendigen Sedierungen bei der Therapie bildgebenden Untersuchungen von Kindern weiter reduzieren zu können“. Kinder, die ohne Sedierung CT- und MRT-Untersuchungen meistern, kommen oftmals auch besser mit den Anforderungen der Strahlentherapie zurecht.

Stillzuliegen, ist bei einem CT oder MRT unerlässlich, und auch bei der Bestrahlung mit Protonen ist eine optimale, und bei jeder Behandlungssitzung gleiche Lagerung der Patienten eine entscheidende Voraussetzung für den Erfolg der Therapie. Gerade das fällt Kindern jedoch häufig sehr schwer – aufgrund ihres Alters, aber auch aufgrund der ungewohnten Situation und der Tatsache, dass zumindest die Bestrahlung nicht im Beisein der Eltern ausgeführt werden kann. Narkosen für die Behandlungen sind daher bisweilen bei sehr jungen Kindern unerlässlich.

Das WPE allerdings ist bemüht, häufige Narkosen, die die Kinder zusätzlich belasten könnten, sofern möglich, zu reduzieren und im besten Fall zu vermeiden. Nicole Stember: „Viele Kinder verfügen grundsätzlich über das Potential, sich auf etwas Neues einzulassen, insbesondere wenn das Verfahren nicht schmerzbehaftet ist und in einer vertrauensvoll geprägten Atmosphäre stattfindet.“ Wichtig ist dabei, die kleinen Patienten spielerisch und geduldig an die neue Herausforderung heran zu führen. Deshalb setzt der Psychosoziale Dienst gezielt auf die altersgemäße Aufklärung der Kinder im Vorfeld – und damit auf deren freiwillige „Mithilfe“ bei den Behandlungen. Der Kitten Scanner ist eine weitere, sehr wichtige Komponente in diesem Konzept.


Begrifflichkeiten und weiterführende Informationen

Die Bezeichnung „Kitten Scanner“ ist alles andere als zufällig gewählt: Normalerweise spricht man von einem CT- oder auch CAT-Scan (Computer-Assisted Tomography bzw. Computer Axial Tomography). Cat ist zugleich der englische Begriff für Katze – mit Kitten wiederum wird in der Regel der Katzennachwuchs bezeichnet.

Weitere Methoden unseres Psychosozialen Dienstes in der Vorbereitung junger Patientinnen und Patienten stellen wir Ihnen auf folgenden Seiten vor:


Die Kinder können mithilfe von einer von vier Figuren den Ablauf einer solchen Untersuchung simulieren. Dabei wird ihnen spielerisch erläutert, was passiert“, erklärt Prof. Dr. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie am WPE und Beiratsvorsitzende der Stiftung Universitätsmedizin Essen. Handpuppengroße Figuren – Huhn, Elefant, Krokodil oder Roboter – stehen als Patienten zur Verfügung, jeweils ausgestattet mit einem Mikrochip. Der mit dem Kitten Scanner verbundene Monitor wiederum offenbart das spannende Innenleben der tierischen Patienten – der Elefant beispielsweise hat beim Trinken einen Fisch verschluckt – und macht den Kindern anschaulich in kleinen Videosequenzen klar, was letztlich auch mit ihnen selbst während eines bildgebenden Verfahrens passiert und warum die Untersuchung für ihre individuelle Weiterbehandlung notwendig ist. Die Videoclips sind sogar in vielen Sprachen hinterlegt, was gerade wegen der vielen Kinder aus dem Ausland ein besonders wichtiges Angebot ist. Nicole Stember: „Den Kindern macht es enorm viel Spaß, in die Rolle des Arztes oder der Ärztin zu schlüpfen – und zugleich lernen sie anhand dieser spielerischen ,Hands-on-Erfahrung‘, dass sie sich vor der anstehenden Untersuchung nicht ängstigen müssen.

Möglich wurde dem WPE die Anschaffung des Kitten Scanners dank der Unterstützung der Stiftung Universitätsmedizin und der G. und A. Schmidt-Stiftung.