PROS: Das WPE holt wissenschaftlichen Kongress zur pädiatrischen Radioonkologie nach Deutschland
Das WPE ist in diesem Jahr Gastgeber des 8. Kongresses der Paediatric Radiation Oncology Society (PROS) und lädt vom 8. bis 11. Juni 2022 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nach Essen ein. Die jährliche Tagung zur pädiatrischen Radioonkologie wird abwechselnd in Nordamerika, Asien und Europa ausgerichtet und findet dank der hohen Reputation des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen erstmals in Deutschland statt.
„Dass die Wahl auf das WPE als Ausrichter gefallen ist, können wir sicherlich als große Anerkennung unserer klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit und unserer Erfahrungen in der Ausrichtung von nationalen und internationalen Fortbildungsveranstaltungen bewerten“, resümiert Prof. Dr. Beate Timmermann, Ärztliche Leiterin des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen und Direktorin der Klinik für Partikeltherapie an der Universitätsmedizin Essen.
Zugleich legt der diesjährige Kongress inhaltlich einen Schwerpunkt auf neue Strategien in der multimodalen Behandlung von Krebs im Kindesalter – und damit nicht zuletzt auf die Protonentherapie (PT). „Die Strahlentherapie ist in der Behandlung von Krebserkrankungen im Kindesalter längst unverzichtbar. Und insbesondere im Hinblick auf die größtmögliche Schonung von Risikoorganen und gesundem Gewebe bei der Bestrahlung kommt der PT in der pädiatrischen Onkologie zunehmend entscheidende Bedeutung zu.“ Mit dieser Entwicklung unmittelbar einher gingen, so Prof. Timmermann, auch neue Herausforderungen etwa an Medizinphysik und Qualitätssicherung. Mehr noch: „Wir müssen zukünftig sowohl die psychosoziale Betreuung während der Behandlung als auch die Lebensqualität nach der Therapie noch stärker in den Blick nehmen. Der PROS-Kongress ist für die Diskussion dieser Themen genau die richtige Plattform, denn er bringt als einzige internationale Veranstaltung ihrer Art die Expertise aller an der pädiatrischen Strahlentherapie beteiligten Fachgebiete zusammen und ermöglicht den Wissenstransfer auf den verschiedenen medizinischen, physikalischen und supportiven Forschungsgebieten.“ Zum diesjährigen Kongress erwartet werden neben Expertinnen und Experten der Radioonkologie, Strahlentherapie, pädiatrischer Onkologie, Psychologie und Physik auch MTRA, Betroffene sowie Patientenvertreterinnen und -vertreter.
Paediatric Radiation Oncology Society (PROS)
Die Pädiatrische Gesellschaft für Strahlentherapie (PROS) ist die einzige internationale Fachorganisation, die sich explizit mit der Strahlentherapie von Krebserkrankungen im Kindesalter beschäftigt. Sie umfasst mehr als 200 Mitglieder aus aller Welt und versteht sich als Partnergesellschaft der SIOP (International Society of Pediatric Oncology) sowie der ESTRO (European Society for Radiation Oncology). Krebserkrankungen im Kindesalter stellen aufgrund ihrer Seltenheit, der großen Vielfalt der histologischen Typen und der Komplexität der sich ständig ändernden Behandlungskonzepte eine Herausforderung für die Radioonkologie dar. Ziel der PROS ist es daher, weltweit einen hohen Standard in der strahlentherapeutischen Versorgung krebskranker Kinder und Jugendlicher zu setzen.
www.intpros.org
Zusätzlich zum Vortragsprogramm sind unter anderem eine „Meet the Experts“-Session und zwei „Free-Paper-Sessions“ geplant, die der Präsentation von eingereichten und „Peer-Reviewed Abstracts“ dienen, die ein internationales wissenschaftliches Komitee im Vorfeld bewerten und für die Vorträge auswählen wird. „Ein weiterer Fokus“, so Prof. Timmermann, „liegt außerdem auf der Fortbildung und Unterstützung von Mitgliedern aus Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen (LMIC).“ Dabei werden sowohl technische als auch klinische Entwicklungen sowie deren sichere Anwendung in LMIC- Regionen berücksichtigt. Kurz: Der PROS-Kongress fördert gezielt die internationale Zusammenarbeit und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Behandlung von Krebserkrankungen im Kindesalter sowie zur Verringerung weltweiter Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung. „Wir sind deshalb mehr als stolz, dieses Jahr als Ausrichter fungieren zu können und freuen uns auf die wissenschaftlichen Diskussionen und den wichtigen gemeinsamen Austausch.“