Nicht benötigtes Dosimetrie-Equipment geht in Ukraine
Nicht mehr vom WPE benötigte Gerätschaften aus der Medizinphysik erhalten eine weitere Verwendungsmöglichkeit.
Über die vergangenen Jahre hat sich im WPE einiges an Equipment für unsere physikalisch-technische Qualitätssicherung angesammelt. Mit der Zeit wurden einzelne Gerätschaften aussortiert, da für sie keine Verwendung im WPE mehr vorgesehen war. Zum Teil stammten die Geräte auch noch aus der konventionellen Strahlentherapie mit Photonen. Da nicht alle Messverfahren in die Strahlentherapie mit Protonen übertragen werden können, haben es diese Geräte nicht in die klinische Routine in der Protonentherapie geschafft. Dies liegt u.a. an den verschiedenen Eigenschaften der Strahlungsarten sowie Messmethoden in den verschiedenen Detektoren.
„Zweites Leben“ in der Ukraine
Über die europäische Forschungskollaboration HARMONIC, an dem das WPE und die Klinik für Partikeltherapie maßgeblich beteiligt sind, haben wir erfahren, dass Institute in der Ukraine diese Messausrüstung benötigen. Also entstand die Idee in unserer Medizinphysikgruppe, diese an die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen zu spenden. Im Anschluss mussten alle notwendigen und nicht ganz einfachen Formalitäten für die Ausfuhr der Geräte geklärt werden. Heute konnte die Palette mit verschiedenen Geräten zur Thermolumineszenz-Dosimetrie dann endlich an den Spediteur übergeben werden und gingen so auf die Reise nach Kiew. Von dort werden die Geräte u.a. an das „Grigoriev Institute for Medical Radiology and Oncology of the National Academy of Medical Sciences of Ukraine“ in Charkiw verteilt.
Vor Ort können ukrainische Medizinphysikerinnen und Medizinphysiker mit diesen Geräten nun an ihren Kliniken die notwendigen Messungen zur Qualitätssicherung durchführen. Hierdurch wird auch dort eine präzise strahlentherapeutische Behandlung der onkologischen Patientinnen und Patienten ermöglicht. Einige Geräte werden für die Strahlenschutzüberwachung von Berufstätigen in radiologischen Bereichen eingesetzt. Wir freuen uns, dass wir so einen Betrag zur humanitären Hilfe in der Ukraine leisten können.
Nachhaltigkeit durch Zweitverwertung
Die Spende umfasst Spezialgeräte, die strengen Qualitätsanforderungen unterliegen. Entsprechend kostspielig ist in der Regel eine Neuanschaffung, welche für die ukrainischen Kliniken aktuell schwer zu stemmen sind. Da im WPE auch das Thema Nachhaltigkeit wichtig ist, freuen wir uns zusätzlich, so auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet zu haben, indem dieses bei uns nur wenig benutzte Equipment nicht entsorgt wurde, sondern einem neuen Verwendungszweck zugeführt werden konnte.
Kooperation
Die Kooperation läuft über die Charity Foundation „Hope Worldwide – Ukraine“