Publikation zur
Protonentherapie
bei Hirntumoren
Fachbeitrag im „Journal Onkologie“
Zunehmender Einsatz der Protonentherapie bei Hirntumoren im Erwachsenenalter
Prof.’in Beate Timmermann und Prof. Rolf-Dieter Kortmann haben einen Fachartikel über die Bedeutung der Protonentherapie bei Hirntumoren im Erwachsenenalter veröffentlicht. Der Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die neuesten Erkenntnisse bezüglich der Verträglichkeit und der späteren Auswirkungen einer Protonentherapie bei der Behandlung dieser Tumoren.
Geringere Strahlenbelastung bei Hirntumoren
Der Einsatz der Protonentherapie bei der Behandlung von Hirntumoren nimmt aufgrund der steigenden Verfügbarkeit weltweit deutlich zu. Im Vergleich zur herkömmlichen Strahlentherapie mit Photonen senkt die Protonentherapie die Strahlenbelastung des gesunden umgebenden Gewebes deutlich und verringert das Risiko strahleninduzierter Tumoren außerhalb des Zielgebietes. Dies liegt an den physikalischen Eigenschaften von Protonen. Eine verbesserte Verträglichkeit und ein geringeres Risiko von Spätfolgen, insbesondere im Bereich der neurokognitiven Funktionen, wurden durch umfangreiche Erfahrungen mit der Protonentherapie bei Kindern mit Hirntumoren gezeigt.
Protonentherapie bei Hirntumoren im Erwachsenenalter
Obwohl es weniger Daten zur Protonentherapie erwachsener PatientInnen mit Hirntumoren gibt, zeigen erste Studien positive Ergebnisse. Die Anwendung der Protonentherapie ist bereits bei der Behandlung von Chordomen und Chondrosarkomen der Schädelbasis und von Meningeomen etabliert, jedoch muss ihre Bedeutung bei der Behandlung von Glioblastomen, Akustikusneurinomen und Hypophasenadenomen aufgrund geringer bzw. heterogener PatientInnengruppen weiter untersucht werden. Erste Erfahrungen deuten darauf hin, dass die Protonentherapie bei Kraniopharyngeomen eine hohe Tumorkontrollrate und ein geringes Risiko für Einschränkungen der neurokognitiven Leistungen bewirken könnte. Außerdem sollte eine Protonentherapie, die im Kindesalter bei Medullloblastomen und Ependymomen etabliert ist, auch im Erwachsenenalter zur lokalen Behandlung dieser beiden Tumorarten empfohlen werden.
„Journal Onkologie“
Der Beitrag von Prof. Timmermann und Prof. Kortmann ist im „Journal Onkologie“ erschienen und unter folgendem Link abrufbar:
Protonentherapie bei Erwachsenen im WPE
Die Hälfte aller Patientinnen und Patienten im WPE sind erwachsen. Davon ist auch ein großer Teil, an Hirntumoren bzw. an Tumoren des Zentralen Nervensystems erkrankt. Die Erfahrungen unserer Expertinnen und Experten zeigen, dass die Verträglichkeit einer Protonentherapie in dieser Tumorgruppe ebenfalls gut sind. Die sehr genaue Planung der Bestrahlung ermöglicht es, gesundes Gewebe bestmöglich zu schonen. So bekommen Gehirn-, Rückenmark-, Hör- und Sehstrukturen weniger oder sogar keine Strahlung ab, wodurch potentielle Nebenwirkungen reduziert werden. So kann neben den Hirntumor-Überlebenschancen auch die langfristige Lebensqualität der Patientinnen und Patienten gesteigert werden.
Hirntumore am WPE
Tumoren des Zentralen Nervensystems ist die größte Patientengruppe am WPE. Fast 2.000 Patientinnen und Patienten haben eine Protonentherapie in unserem Zentrum erhalten. Darunter waren gutartige und bösartige Tumorarten, wie bspw. Medulloblastome, Gliome, Meningeome oder Astrozytome.