3. ESTRO-/EPTN-
Workshop zur
pädiatrischen Protonentherapie
Rückblick auf eine erfolgreiche Veranstaltung
2-tägige internationale Fortbildung im Bereich der pädiatrischen Strahlentherapie für Strahlentherapeut:innen, Medizinphysiker:innen sowie MTRs.
Am 16. und 17. Januar 2025 fand der Workshop zur „Paediatric Proton Therapy“ der europäischen Strahlentherapie Gesellschaft und des europäischen Partikelnetzwerkes (ESTRO-/EPTN) bei uns im WPE statt – eine hochkarätige, internationale Fortbildung für Fachleute aus der Strahlentherapie, der pädiatrischen Onkologie und der Medizinphysik.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Beate Timmermann und dem EPTN-Koordinator Morten Hoyer bot der Workshop den 55 Teilnehmenden aus 14 Ländern eine wertvolle Gelegenheit zum interdisziplinären Austausch von Wissen und Erfahrungen in der modernen pädiatrischen Protonentherapie.
Ziele des Workshops: Optimierung der Protonentherapie für Kinder
Der Workshop verfolgte das Ziel, den Teilnehmenden praxisnahe Einblicke in die Anwendung der Protonentherapie bei Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Dabei wurden sowohl klinische als auch technische Aspekte der Behandlung thematisiert. Besonderer Fokus lag hier auf der Qualitätssicherung, den Herausforderungen bei der Anästhesie im Rahmen der Bestrahlung bei Kleinkindern und dem besten Zeitpunkt der Bestrahlung im gesamten onkologischen Behandlungskonzept.
Klinische Anwendungen der Protonentherapie
Die Teilnehmer:innen erhielten fundierte Informationen zur klinischen Anwendung der Protonentherapie und deren maßgeblicher Rolle in der Behandlung von Krebserkrankungen im Kindesalter.
Bestrahlungsplanung und fortgeschrittene Techniken
Neben den Grundlagen der Bestrahlungsplanung wurden fortschrittliche Techniken der Protonentherapie vorgestellt, die helfen, die Behandlung noch präziser und effektiver zu gestalten.
Wichtige Themen im Fokus: Morbidität, Sekundärkarzinome und Re-Bestrahlung
Langfristige Morbidität und Sekundärkarzinome
Ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung war die Diskussion über die Langzeitfolgen der Protonentherapie bei Kindern, einschließlich der Morbidität und dem Risiko von Sekundärkarzinomen. Diese Aspekte sind besonders wichtig, da junge Patient:innen oft eine lebenslange Nachbehandlung benötigen.
Re-Bestrahlung bei Kindern
Ein weiteres wichtiges Thema war die Re-Bestrahlung bei pädiatrischen Patient:innen, ein sensibler Bereich, der besondere Aufmerksamkeit in der Planung und Durchführung erfordert.
Programm der Veranstaltung
Kinderprogramm am WPE
Mehr als die Hälfte der im WPE behandelten Patienten sind Kinder. Damit beherbergt das WPE eines der größten strahlentherapeutischen Behandlungsprogramme bei Kindern.
Über 2000 behandelte Kinder
Anfang 2023 wurde das 2000. Kind im WPE behandelt.
Fallbesprechungen und praxisorientierter Austausch
Interaktive Fallbesprechungen
Der Workshop bot eine einzigartige Gelegenheit, eigene, praxisnahe Fallbeispiele zu präsentieren und gemeinsam mit den Expert:innen zu diskutieren. Dies ermöglichte den Teilnehmenden, ihre eigenen klinischen Herausforderungen zu teilen und Lösungsansätze aus anderen Institutionen zu erfahren.
Live Planungsbesprechung
In einer multidisziplinären Planungsbesprechung konnten die Teilnehmenden vor Ort miterleben, wie ein Behandlungsplan zur Protonentherapie für einen Patienten im Team besprochen und diskutiert wird.
Erfahrungs- und Wissensaustausch
Die regen Diskussionen zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen – Strahlentherapie, Medizinphysik und MTRs – förderten den interdisziplinären Austausch und das Lernen voneinander.
Führung durch das WPE
Im Rahmen einer Führung durch unserer Protoneneinrichtung konnten die Teilnehmenden sich einen umfassenden Einblick in die Behandlungsräume verschaffen und sich praxisorientiert mit den unterschiedlichen Professionen austauschen.
Die Zusammenarbeit von ESTRO und EPTN: Förderung der pädiatrischen Onkologie
Das European Particle Therapy Network (EPTN) und die European Society for Radiotherapy and Oncology (ESTRO) haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern kontinuierlich zu verbessern. Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Organisationen entstehen Veranstaltungen wie dieser Workshop, die das Fachwissen im Bereich der Strahlentherapie und Onkologie bündeln und weiterentwickeln.
Diese Partnerschaft fördert den Austausch von Best Practices, die Einführung neuer Techniken und unterstützt die Entwicklung effektiverer Therapien für junge Patient:innen.
Ausblick und Zukunftsperspektiven
Der 3. ESTRO-/EPTN-Workshop war ein bedeutender Schritt in der Weiterentwicklung der Protonentherapie für Kinder und sorgte für einen europaweiten Wissenstransfer. So kann auf internationaler und interdisziplinärer Ebene zur Verbesserung der Behandlungsoptionen für junge Patient:innen beigetragen werden. Wir danken allen Referent:innen und Teilnehmenden für ihre aktive Teilnahme und den intensiven Wissensaustausch und freuen uns auf zukünftige Veranstaltungen.
Veranstaltungsort: Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)
Das Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE) war der perfekte Ort für diesen internationalen Workshop. Mit modernster Technologie und umfassender Expertise in der Protonentherapie, v.a. bei der Behandlung von Kindern, haben wir viel Erfahrung im Bereich der Protonentherapie von pädiatrischen Tumoren aufgebaut.
Pressekontakt
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen (WPE)
Medizinische Leiterin: Prof. Dr. med. Beate Timmermann
Hufelandstraße 55
45147 Essen
Redaktion: Dr. Stefanie Schulze Schleithoff, Tel. 0201-723-6607, partikeltherapie@uk-essen.de