Kein Platz für Gewalt gegen Frauen – Die „Orange Bank“ zum „Orange Day“
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein schockierendes Tabuthema – noch immer! Dabei kommt häusliche Gewalt in allen sozialen Schichten und Altersgruppen unserer Gesellschaft vor. Jede 3. Frau in Deutschland ist Opfer von sexueller und /oder körperlicher Gewalt, jede 4. Frau erlebt Gewalt in der Partnerschaft. Eine toxische Beziehung hat viele Gesichter, sie reichen von übersteigerter Kontrolle über Stalking bis hin zu Körperverletzung (mit Todesfolge). Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt. Und die Corona-Pandemie hat das Thema noch verstärkt.
„Kein Platz für Gewalt gegen Frauen“ sagt der eingefräste Schriftzug auf den 2 orangefarbenen Bänken, die zum 25.11. in Essen aufgestellt werden. Das Thema soll so dauerhaft sichtbar bleiben. Der 25.11., der Tag „gegen Gewalt an Frauen“, ist ein Aktionstag der Vereinten Nationen, die die Farbe Orange als Signalfarbe für diesen Tag gewählt haben.
Wurde weltweit der Aufruf „Orange the World“ in den vergangenen Jahren durch das Beleuchten von Gebäuden in Orange umgesetzt, hat UN Women aufgrund der diesjährigen Besonderheiten zu alternativen Aktionen aufgerufen – u.a. zum Aufstellen orangefarbener Bänke.
Als seit Jahren bewährtes Netzwerk wollen die Essener Frauenserviceclubs, Zonta I und Zonta II, Soroptimist International Club Essen, Soroptimist International Club Essen-Süd, Soroptimist International Club Essen Victoria und Lions Sententia auch 2022 zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein gemeinsames Zeichen setzen und haben orangefarbene Bänke bei den Werkstätten des Franz-Sales-Hauses bestellt. Die Symbolwirkung gegen Gewalt ist den Organisatorinnen dabei genauso wichtig, wie die Information über die Hilfsangebote für Betroffene in Essen. Deshalb ist auf den Bänken eine Plakette mit einem QR-Code angebracht, der unmittelbar auf die Webseite der Frauenberatungsstelle führt. Dort wird in mehreren Sprachen über Hilfsangebote informiert.
Als Kick-Off der Aktion haben die Serviceclubs die erste Bank selbst finanziert, sie wurde am 25.11. vor dem Westdeutschen Protonenzentrum (WPE) aufgestellt.
Prof. Beate Timmermann, Ärztliche Leiterin des WPE und Direktorin der Klinik für Partikeltherapie der Universitätsmedizin Essen ist sehr angetan von dieser Aktion: „Das Thema Gewalt gegen Frauen muss mehr Aufmerksamkeit erhalten. Daher bin ich von der Arbeit des Netzwerks begeistert. Vielen Dank, dass sie sich alle so sehr für dieses Thema engagieren.“
Die Idee hat bereits große Aufmerksamkeit erlangt, und so konnten Sponsoren gewonnen werden: ebenfalls zum 25.11. 2022 wird eine weitere Bank in der Gruga aufgestellt, die durch eine Spende des Allbaus finanziert wurde.
Weitere Sponsoren haben ihre Zusage signalisiert, so dass auch im kommenden Jahr noch mindestens 4 orangefarbene Bänke im Essener Stadtgebiet aufgestellt werden können. Und dabei soll es nicht bleiben, da sind die Organisatorinnen optimistisch.
Hilfe für Frauen gibt es unter:
Frauenberatung Essen
Telefon: 0201 78 65 68
Mail: info@frauenberatung-essen.de
Web: Frauenberatung Essen