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Protonenbestrahlung: eine Bestrahlung mit Nebenwirkungen?

Die Strahlentherapie ist eine lokale Behandlungsmaßnahme, die ausschließlich an einem zuvor definierten Bereich im Körper wirkt. Damit unterscheidet sie sich von der Chemotherapie, die ihre Wirkung im gesamten Körper (systemisch) entfaltet.

Leider bringen Chemotherapie und Bestrahlung Nebenwirkungen mit sich, die sich negativ auf die Situation der Patientinnen und Patienten auswirken.

Aufgrund der lokalen Behandlung treten die Strahlentherapie-Nebenwirkungen bei Protonenbestrahlung jedoch meist nur in der explizit bestrahlten Körperregion auf. Die Nebenwirkungen der Bestrahlung mit Protonen zeigen sich unter anderem als:

  • Reizerscheinungen der bestrahlten Haut (Radiodermatitis) und an den Schleimhäuten (radiogene Mucositis)
  • Brennendes Gefühl beim Wasserlassen (bei Bestrahlung der Prostata)
  • Haarausfall (bei Bestrahlungen im Kopfbereich)
  • Selten Übelkeit und Erbrechen (Nausea und Emesis)

Diese lokal begrenzten und akuten Protonentherapie-Nebenwirkungen sind in der Regel von vorübergehender Natur. Sie bilden sich für gewöhnlich innerhalb weniger Wochen nach der Behandlung wieder zurück.

Somit kann man sagen, dass die Protonenbestrahlung zwar Nebenwirkungen mit sich bringt, diese jedoch geringer ausfallen als die Strahlentherapie-Nebenwirkungen herkömmlicher Bestrahlungsmethoden.

Kontakt

Sie möchten sich über die Möglichkeiten der Protonentherapie am WPE informieren, oder direkt einen Termin vereinbaren?



Primäre Prophylaxe und Supportivtherapie

Die beste Prophylaxe zur Minimierung von unerwünschten Nebenwirkungen der Strahlentherapie ist die Wahl der optimalen Bestrahlungstechnik. Durch sie wird der Körper und hier insbesondere die angrenzenden Organe bestmöglich geschont. Am WPE haben wir mögliche Nebenwirkungen von Anfang an im Blick und können diese durch entsprechende prophylaktische und leitliniengerechte Maßnahmen möglichst weitreichend einschränken.

Protonentherapie und Schmerzen?

Schmerzen treten bei der Protonentherapie in aller Regel nicht auf. Das macht die Bestrahlung mit Protonen zu einer Tumorbehandlung mit möglichst hoher Lebensqualität.

Weitere Nebenwirkungen der Protonentherapie und mögliche Spätfolgen

Die Protonentherapie ist extrem genau, sodass die Nebenwirkungen der Strahlentherapie weitestgehend reduziert werden können. Dennoch können Nebenwirkungen auftreten. Und dazu gehören neben den zuvor genannten lokal begrenzten akuten Nebenwirkungen auch solche, die das Befinden von Patient und Patientin beeinflussen sowie gewisse Spätfolgen.

Müdigkeit, Unlust und Appetitlosigkeit

Manchmal kann es bei der Protonentherapie vorkommen, dass Sie als Patientin oder Patient Müdigkeit, Unlust oder Appetitlosigkeit verspüren. Das ist bedingt durch die Anstrengungen Ihres Körpers, die Strahlen zu verarbeiten. Dies kann sich auch in einer Fatigue äußern, worunter diverse Erschöpfungssymptome zusammengefasst werden.

Diese Nebenwirkungen der Protonenstrahlentherapie sind jedoch sehr individuell und abhängig vom Bestrahlungsort, von der Einzel- oder Gesamtdosis sowie von der Häufigkeit der Bestrahlungen. Zudem ist die Strahlenempfindlichkeit bei jedem Menschen anders.

Protonentherapie-Spätfolgen

In einigen Fällen kann es bei der Protonentherapie zu Spätfolgen wie beispielsweise bleibenden Vernarbungen kommen. Gerade bei Kindern kann eine Strahlentherapie das Körperwachstum und die Pubertätsentwicklung, die Hormon- und Speichelbildung sowie die Funktionen von Nervensystem, Augen oder Ohren beeinträchtigen.

Aufgrund der punktgenauen Bestrahlung der Protonentherapie sind solche Spätfolgen jedoch eher selten. Manchmal ist die Lage eines Tumors jedoch so schwierig, dass nicht alle Organe oder Nerven geschont werden können. Dann muss abgewogen werden, welche Strahlentherapie-Nebenwirkungen am wenigsten einschränkend sein werden.

Strahlentherapie in Kombination mit Chemotherapie

Wichtige Information: Wird parallel zur Strahlentherapie eine Chemotherapie durchgeführt, können neben den bisher genannten Nebenwirkungen auch Blutbildveränderungen, stärkere Übelkeit bis hin zu Erbrechen sowie eine verstärkte Schleimhautreizung auftreten.

100 % Unterstützung bei Nebenwirkungen der Protonentherapie am WPE

Am WPE erhalten Sie von Beginn an eine optimale Unterstützung bei Protonentherapie-Nebenwirkungen. So informieren wir Sie bereits im Aufklärungsgespräch darüber, wie Sie mögliche Nebenwirkungen vermeiden und gegebenenfalls behandeln können. Zudem werden Sie während der Behandlung kontinuierlich beobachtet.

Sollten Nebenwirkungen verspätet im häuslichen Umfeld auftreten, informieren Sie bitte unser ärztliches Team, die MTRAs oder die Pflegenden der Ambulanz darüber. So können diese beobachtet und Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Pflegeambulanz für Nebenwirkungen während der Protonenbestrahlung

Zur Vermeidung bzw. Linderung möglicher Nebenwirkungen der Strahlentherapie haben wir am WPE eine eigene Pflegeambulanz etabliert. Dort erhalten Sie leitliniengerechte Unterstützung durch examinierte Krankenpflegekräfte, welche stets in enger Abstimmung mit unserem ärztlichen Team zusammenarbeiten.

Psychosoziale Begleitung

Neben den körperlichen Nebenwirkungen der Strahlentherapie unterstützen wir Sie als Patientin oder Patient auch bei den psychischen Auswirkungen einer Tumorerkrankung. Und zwar durch unser Team des psychosozialen Dienstes, welches extra auf die Begleitung von Krebserkrankten und deren Angehörigen während der Protonentherapie spezialisiert ist.

Langzeitbeobachtungen zu den Nebenwirkungen der Protonentherapie

Seit Beginn der Patientenbehandlung am WPE dokumentieren wir anonymisiert sowohl die Behandlungen als auch aufgetretene Nebenwirkungen im Rahmen von Studien. Diese Daten sollen helfen, zukünftig differenzierte Aussagen über die Möglichkeiten der Protonentherapie sowie über ihre Verträglichkeit und etwaige Spätfolgen zu treffen.

Anhand der bisherigen Ergebnisse lässt sich beispielsweise feststellen, dass die Protonentherapie (engl. proton therapy) gut verträglich ist, was unter anderem daran liegt, dass bei der Protonenbestrahlung das umliegende gesunde Gewebe geschont wird.

Mit unserer Forschung verbessern wir die Protonentherapie immer weiter und sorgen dafür, dass Nebenwirkungen der Strahlentherapie auch in Zukunft bestmöglich vermieden werden können.

Eigene Studien

Im Rahmen der Krebsforschung führt das WPE ebenfalls eigene Studien durch. Eine Übersicht über diese Studien erhalten Sie hier:

Kontaktaufnahme

Sie beobachten nach der Bestrahlung Nebenwirkungen bei sich? Dann sprechen Sie uns vor oder nach Ihrer Behandlung an. Die Kolleginnen und Kollegen des ärztlichen Teams, der MTRA und der Ambulanz helfen Ihnen bei Fragen gerne weiter.

Sollten Sie mehr über die möglichen Nebenwirkungen einer Protonentherapie erfahren wollen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Jede Kontaktaufnahme erfolgt über unser erfahrenes, engagiertes Case-Management – der Schnittstelle zwischen Ihnen und unserem Team. Dieses unterstützt Sie gerade im Vorfeld der Behandlung bei allen aufkommenden Fragen.

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