Neue Chancen und moderne Therapiemöglichkeiten
„Die moderne Strahlentherapie ist eine feste Größe in der Behandlung der meisten Hirntumoren“
Anlässlich des Welthirntumortages lud das Westdeutsche Protonentherapiezentrum (WPE) am 15. Juni Experten, Patienten und Vertreter von Selbsthilfegruppen zur Fortbildungsveranstaltung „Moderne Therapie bei Hirntumoren im Erwachsenenalter – Neue Chancen und Möglichkeiten“ ein. Vorgestellt wurden neben Fortschritten in der medikamentösen und chirurgischen Therapie insbesondere die Möglichkeiten der hochpräzisen Protonentherapie sowie aktuelle interdisziplinäre Behandlungskonzepte. Als Klinik für Partikeltherapie ist das WPE integraler Bestandteil des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am UK Essen, eines der führenden Tumorzentren Deutschlands.
„Hirntumoren stellen eine erhebliche Herausforderung für alle Betroffenen dar – für Patientinnen und Patienten und deren Angehörige ebenso wie für die behandelnden Ärzte. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie sind daher äußerst differenzierte fachliche Kenntnisse sowie ein komplexes interdisziplinäres Vorgehen aller beteiligten Berufsgruppen. Das UK Essen hält mit dem WTZ und den darin angeschlossenen Kliniken diese Expertise vor“, resümiert Prof. Dr. med. Beate Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie und ärztliche Leiterin des WPE.
Mittels anschaulicher Fallbeispiele wurden den Gästen u.a. die Chancen und Grenzen moderner Operationstechniken in kritischen Lokalisationen beschrieben und zugleich vielfältige Einblicke in den aktuellen Forschungsstand sowie die Perspektiven interdisziplinärer Konzepte geboten. Als Referenten kamen dabei ausgewiesene Experten aus der Neurochirurgie (Prof. Dr. Ulrich Sure, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UK Essen und Leiter des Neuro-onkologischen Zentrums des WTZ), der internistischen Onkologie (Dr. Jörg Hense, Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung) am UK Essen), der translationalen Forschung (Prof. Dr. Björn Scheffler, Leiter der Translationalen Onkologie mit Schwerpunkt Neuro-Onkologie am WTZ) und der Protonentherapie (Prof. Dr. B. Timmermann, Direktorin der Klinik für Partikeltherapie am WPE sowie Dr. Felicitas Guntrum, Oberärztin der Klinik für Partikeltherapie) zu Wort.
Der thematische Fokus lag dabei auf dem Bereich der Protonentherapie, die dank ebenso hocheffizienter wie hochpräziser Methoden vielversprechende Chancen bietet. „Langfristige Nebenwirkungen der Bestrahlung, wie zum Beispiel Störungen des Denkens und der Erinnerung, aber auch die etwaige Entstehung einer anderen bösartigen Erkrankung des Gehirns können möglicherweise durch die schonende Behandlung mittels Protonentherapie verringert werden“, fasst Dr. med. Felicitas Guntrum, Oberärztin und Fachärztin für Strahlentherapie am WPE die Ergebnisse zusammen. „Davon profitieren viele Patienten mit Hirntumoren, die gesund werden wollen und dabei eine hohe Lebensqualität anstreben. Die moderne Strahlentherapie mit Protonen wird eine feste Größe in der Behandlung der meisten Hirntumoren werden.“
Dabei kommt den Patientinnen und Patienten nicht zuletzt auch die enge Einbindung des WPE in die Strukturen des WTZ und UK Essen zu Gute. Prof. Dr. Jochen A. Werner, Ärztlicher Direktor am UK Essen und Geschäftsführer des WPE: „Diese Veranstaltung gab allen Beteiligten einen wichtigen Einblick in das Potenzial interdisziplinärer Zusammenarbeit und innovativer Forschung zum Wohle der Patientinnen und Patienten mit Hirntumoren am UK Essen und dem WPE.“