Prostatakrebs (Prostatakarzinom)
Definition, Entstehung und Häufigkeit von Prostatakarzinomen
Das Prostatakarzinom ist der Krebs der Vorsteherdrüse, der meist bei Männern im höheren Alter auftritt. Es handelt sich dabei um einen bösartigen Tumor, der vergleichsweise langsam wächst, aber auch zu Metastasen neigt. Zudem ist es die häufigste Krebserkrankung bei Männern.
Was sind die Ursachen des Prostatakarzinoms?
Die genauen Ursachen für die Entstehung von Prostatakarzinomen sind unbekannt. Familiäre Vorbelastungen, ebenso wie ein ungesunder Lebensstil, können jedoch eine Rolle spielen. Zusätzlich steigt das Risiko für eine Erkrankung mit zunehmendem Alter an. Das Durchschnittsalter bei Diagnosestellung liegt bei 72 Jahren.
Was sind die Stadien des Prostatakarzinoms?
Die Einteilung des Prostatakarzinoms erfolgt anhand des fortgeschrittenen Wachstums. Fachleute unterteilen den Prostatakrebs hierbei in drei Stadien:
- lokal begrenztes Prostatakarzinom (Tumor befindet sich zunächst nur innerhalb der Prostata)
- lokal fortgeschrittenes Prostatakarzinom (Tumor ist bereits in benachbartes Gewebe der Prostata wie beispielsweise in Samenblasen oder den Blasenhals hineingewachsen)
- fortgeschrittenes, metastasiertes Prostatakarzinom (Prostatakrebs hat Metastasen im Körper gebildet)
Wichtige Information: Da sich das Prostatakarzinom im Frühstadium selten bemerkbar macht, ist eine regelmäßige Vorsorge sinnvoll. Als Mann haben Sie ab dem 45. Lebensjahr die Möglichkeit, an einer regelmäßigen Vorsorge teilzunehmen. Diese übernimmt die Krankenkasse.
Was sind Anzeichen und Symptome des Prostatakarzinoms?
Bei lokal fortgeschrittenem Prostatakarzinom sind Anzeichen und Symptome meist die folgenden:
- Harndrang
- Brennen beim Wasserlassen
- Blut im Urin
- Blut im Sperma
- erektile Dysfunktion
Beobachten Sie bei sich eines oder mehrere dieser Symptome? Dann nehmen Sie umgehend Kontakt mit Ihrem behandelnden Urologen oder Ihrer Urologin auf.
Wie wird ein Prostatakarzinom diagnostiziert?
Bei einem begründeten Verdacht auf Prostatakrebs besteht der erste Untersuchungsschritt meist aus einer schmerzlosen Tast-Untersuchung Ihrer Prostata (digitale rektale Untersuchung). Dabei ertastet Ihr Urologe bzw. Ihre Urologin auch die äußeren Geschlechtsorgane mit.
Im Anschluss an die Tast-Untersuchung folgt die Bestimmung des sogenannten PSA-Wertes. Da die Höhe des PSA-Wertes allein aber nicht für die Diagnose eines Prostatakarzinoms genügt, sind weitere Untersuchungen erforderlich, unter anderem ein transrektaler Ultraschall (TRUS).
Endgültige Klarheit über die Diagnose erhalten Sie schließlich mit der Biopsie (Probenentnahme). Hierbei entnimmt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Gewebe aus Ihrer Prostata, welches im Labor untersucht wird. Den Laborbefund nennt man anschließend auch Histologie.
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Gute Nachrichten:
Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin das Prostatakarzinom im Frühstadium diagnostiziert, sind die Heilungschancen in aller Regel sehr gut. Die durchschnittliche 5-Jahres-Überlebensrate liegt dann bei ca. 93 Prozent.
Podcast PrO-Ton
Die Podcast-Reihe zur Protonentherapie am WPE soll Zuhörenden unser Zentrum und unsere Therapie auf persönlichere Weise näher bringen.
Klassifikation des Prostatakarzinoms
Das Prostatakarzinoms wird anhand des Stagings, Gradings, sowie des Gleason-Scores und PSA-Wertes klassifiziert.
Die Bewertung der Bösartigkeit Ihres Prostatakarzinoms und die daraus abzuleitende Therapie erfolgt anhand verschiedener Faktoren. In einem ersten Schritt untersucht ein Pathologe bzw. eine Pathologin das entnommene Gewebe und klassifiziert es nach dem sogenannten TNM-System. Hierbei sind die folgenden Kriterien relevant:
- Größe und Ausdehnung des Prostatakarzinoms (T)
- Beteiligung der Lymphknoten (N)
- Vorhandensein von Metastasen (M)
Zusätzlich geben Ziffern hinter den Buchstaben Hinweise auf die Ausdehnung Ihres Tumors (T1 – 4). Auch die Zahl und Lage der befallenen Lymphknoten (N0 und N1) sowie das Vorhandensein oder Fehlen von Metastasen (M0 und M1) sind entscheidend. Die daraus abgeleitete Stadieneinteilung erfolgt entsprechend der aktuellen Klassifikation der Union for International Cancer Control (UICC).
Ob und wie ein lokal begrenztes Prostatakarzinom behandelt werden soll oder nicht, ist von verschiedenen Prognosefaktoren abhängig. Hierzu zählen neben der klinischen Untersuchung der PSA-Wert und der Gleason-Score. Mit Hilfe dieser Faktoren kann das Prostatakarzinom in drei Risikogruppen eingeteilt werden:
- niedriges Risiko = PSA-Wert ≤ 10 ng/ml und Gleason-Score 6 und cT-Kategorie ≤ 2a
- intermediäres (mittleres) Risiko = PSA-Wert > 10-20 ng/ml oder Gleason-Score 7 oder cT-Kategorie 2b
- hohes Risiko = PSA-Wert > 20 ng/ml oder Gleason-Score ≥ 8 oder cT-Kategorie 2c
Im Mittelpunkt des Gleason-Scorings steht beim Prostatakrebs die Frage, wie stark sich die Tumorzellen von gesunden Zellen unterscheiden. Um das zu ermitteln, werden zwei unterschiedliche Tumorbereiche untersucht. Diese erhalten anschließend eine Punktebewertung von 1 (geringe Abweichung) bis 5 (hohe Abweichung), welche für beide Bereiche zusammengerechnet werden. Der niedrigste Malignitätsgrad (Grad der Bösartigkeit) hat daher einen Gleason-Score von 2 (1+1), der höchste liegt bei 10 (5+5).
Bei einem Gleason-Score unter 7 ist die Prognose des Prostatakarzinoms eher günstig. Bei einem Score über 7 ist die Prognose eher ungünstiger.
PSA steht für das sogenannte Prostata-spezifische Antigen. Hierbei handelt es sich um ein Protein (Eiweiß), das die Prostatadrüse ausbildet. Zusammen mit dem Prostatasekret gelangt es in den Samen und verflüssigt diesen nach der Ejakulation. Zu geringen Teilen geht es auch in das Blut über.
PSA wird ausschließlich von den Prostatazellen gebildet – und zwar von normalen, tumorösen und sogar innerhalb der vom Prostatakarzinom gebildeten Metastasen. Fachleute bezeichnen es daher auch als sogenannten Organmarker der Prostata.
Zwischen normalem und tumoräsem Gewebe gibt es jedoch einen wichtigen Unterschied: Tumorzellen produzieren bis zu zehnmal mehr PSA als gesunde Prostatazellen. Aus diesem Grund eignet sich das PSA auch gut als Tumormarker.
Faktoren, die den PSA-Spiegel beeinflussen
Neben einem Prostatakarzinom können noch andere Faktoren den PSA-Spiegel beeinflussen:
- die allgemeine Größe der Prostata (je größer die Prostata, desto höher der Grund-PSA-Spiegel)
- andere Erkrankungen (beispielsweise Prostataentzündung)
- Eingriffe (Spiegelungen oder Katheter)
- sportliche Aktivitäten (diese können den PSA-Spiegel – meist kurzzeitig – ansteigen lassen)
Ein hoher PSA-Spiegel beweist daher nicht zwingend das Vorhandensein eines Prostatakarzinoms, wenngleich das Risiko für bösartigen Prostatakrebs damit steigt. Des Weiteren ist ein niedriger Serumspiegel nicht immer ein Ausschlusskriterium für ein Prostatakarzinom. Aufgrund dieses Zusammenhangs bewertet Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin Ihr Risiko daher immer auf Basis von PSA-Wert und Gleason-Score.
Wie häufig treten Prostatakarzinome auf?
Mit rund 60.000 Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr ist das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Damit macht Prostatakrebs ein Viertel aller Krebserkrankungen bei Männern aus.
Kann ein Prostatakarzinom Metastasen bilden?
In späteren Stadien kann das Prostatakarzinom auch Metastasen bilden. Diese können sich über das Blut oder die Lymphbahnen im gesamten Körper ausbreiten:
- Knochen (überwiegend in Wirbelsäule, Rippen- und Beckenknochen)
- Lymphknoten innerhalb und außerhalb des Beckens
- Organe wie Leber, Lunge oder im Gehirn
Wussten Sie schon?
Mindestens 90 Prozent aller Prostatakarzinome entstehen vorwiegend aus Drüsenzellen und werden deshalb auch Adenokarzinome genannt.
Die seltenen restlichen Prostatakarzinome hingegen können sich auch von anderen Epithelzellen ableiten.
Sie haben ein Prostatakarzinom und suchen nach der passenden Therapie?
Wenn Sie an einem Prostatakarzinom erkrankt und auf der Suche nach der geeigneten Therapie sind: Nehmen Sie mit unserem Case-Management Kontakt auf. Gemeinsam klären wir dann, ob eine Strahlentherapie mit Protonen für Sie in Frage kommt.
Case Management: 0201 723 6600
Behandlung von Prostatakrebs
Erfahren Sie im Folgenden nun alles über die Behandlung des Prostatakarzinoms – von der Auswahl des richtigen Behandlungszentrums bis hin zur Prostatakrebs-Bestrahlung mit Protonen.
Wo können Prostatakarzinome am besten behandelt werden?
Für die bestmöglichen Heilungschancen sollte Ihr Prostatakarzinom in einem Zentrum mit uro-onkologischem Schwerpunkt behandelt werden. Denn dieses vereint alle benötigten Fachdisziplinen. Zertifizierte Zentren stellen hier eine optimale Anlaufstelle dar.
Wie werden Prostatakarzinome behandelt?
Nachdem ein Team aus Onkologen, Pathologen und Urologen das Stadium und das Ausmaß Ihres Prostatakarzinoms bestimmt haben, wird die Therapie festgelegt. Diese erfolgt in aller Regel multimodal. Das heißt: unterschiedliche Therapiemöglichkeiten werden individuell auf Ihr Erkrankungsbild hin zusammengestellt.
Aktuell kommen bei der Behandlung von Prostatakrebs folgende Behandlungsmethoden zum Einsatz:
- Abwarten/aktive Überwachung
- Operation
- Strahlentherapie
- Hormontherapie
- Chemotherapie
- Immuntherapie
- Radionuklidtherapie
Genauere Informationen darüber, welche Therapieformen für Sie in Frage kommen, erhalten Sie bei Ihrem behandelnden Urologen oder Ihrer Urologin.
Die Strahlentherapie als Behandlungsmethode
Bei der Behandlung von Prostatakrebs haben sich in der Vergangenheit neben der Prostatakarzinom-OP verschiedene Formen der Bestrahlung als gleichwertige Alternativen bewährt. Neben der klassischen, perkutanen Strahlentherapie von Prostatakarzinomen mit Photonen findet dabei auch die Brachytherapie häufige Anwendung. Hierbei setzt man eine Strahlenquelle direkt in die Prostata ein.
Dabei hat sich herausgestellt, dass die Heilungschancen umso größer sind, je höher die individuelle Strahlendosis ausfällt. Dadurch erhöht sich aber auch das Risiko für Nebenwirkungen, denn in der Nähe der Prostata liegen besonders sensible Körperregionen mit zwei wichtigen Organen: der Enddarm und die Blase. Zudem wird auch die Harnröhre zwangsläufig mitbestrahlt.
Protonentherapie von Prostatakarzinomen als optimale Alternative
Die Protonentherapie bei Prostatakarzinomen ist eine Behandlungsalternative, die Ihnen als Patient zwei entscheidende Vorteile bietet:
- eine Strahlentherapie mit weniger Nebenwirkungen
- deutlich weniger Behandlungen
Ermöglicht wird dies durch die besonderen physikalischen Eigenschaften der Therapie. Herkömmliche Strahlenbehandlungen arbeiten nämlich mit sogenannten Photonen. Diese zeigen ihre größte Wirkung einige Zentimeter unterhalb der Hautoberfläche und werden mit zunehmender Tiefe schwächer.
Die Protonen der Protonentherapie hingegen dringen tiefer in das erkrankte Gewebe ein und lassen sich dort zielgenau abstoppen. Dadurch wirkt die Protonentherapie effektiver und schont zugleich das dahinterliegende gesunde Gewebe.
Wie effektiv ist die Protonentherapie bei Prostatakarzinomen?
Die Effektivität und Sicherheit der Protonentherapie hat sich bereits in verschiedenen Studien gezeigt. Darin hat man das bösartige Gewebe des Prostatakrebses bis zu einer sehr hohen Gesamtdosis von 82 Gy bestrahlt.
Die Studien weisen im Verhältnis zur angewandten Dosis und Tumorgröße zudem auf niedrige Nebenwirkungsraten hin. Dies steigert höchstwahrscheinlich die Lebensqualität der Patienten.
Bislang gibt es aber keine vergleichenden Studien, die diesen Vorteil der Protonen auch wissenschaftlich nachweisen. Deswegen führt das WPE alle Patienten in Registerstudien. Die ersten Erfahrungen zeigen eine gute Verträglichkeit nach der Bestrahlung mit nur wenigen Nebenwirkungen.
Kann die Protonentherapie des Prostatakarzinoms mit anderen Behandlungsmethoden kombiniert werden?
Die Protonentherapie beim Prostatakarzinom lässt sich grundsätzlich, wie herkömmliche Strahlentherapien auch, mit anderen Therapien kombinieren.
Eine exzellente Alternative
Erfahren Sie mehr über die Protonentherapie als Alternative in der Prostatakrebs-Behandlung.
Protonenbestrahlung von Prostatakarzinomen am WPE der Universitätsmedizin Essen
Das WPE (Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen) ist weltweit eines der führenden Zentren in der Protonenbestrahlung und beherbergt eine der größten und modernsten Protonenanlagen Deutschlands. Als Patient profitieren Sie am WPE von einer umfangreichen Expertise aus unserer klinischen Routine in der Prostatakarzinom-Bestrahlung.
Zudem ist die Klinik für Partikeltherapie am WPE Teil des Prostatazentrums des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ) am Universitätsklinikum Essen – einem der führenden Onkologischen Spitzenzentren Deutschlands. Es ist nach Onkozert zertifiziert und in das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) eingebunden. Damit bietet es Ihnen als Patient mit Prostatakarzinom das komplette Portfolio moderner Therapieoptionen. Insbesondere auch MRT-Fusionsbiopsien, PSMA-Hybridbildgebung und DaVinci-Prostatektomien (eine schonende Form der radikalen Prostatektomie, die mit Unterstützung eines DaVinci-Roboters durchgeführt wird).
Nicht zuletzt ist das WPE im Tumorboard für Urogenitale Tumoren vertreten. Hier legt ein interdisziplinär besetztes Team gemeinsam die jeweils beste Behandlungsstrategie für Sie fest. Immer auf Basis Ihrer individuellen Diagnose.
Pencil Beam Scanning – die fortschrittlichste Art der Protonentherapie
Am WPE nutzen wir die fortschrittlichste Art der Protonentherapie – das Pencil Beam Scanning. Bei dieser Technik bestrahlen wir Ihr Prostatakarzinom mit einem bleistiftspitzendünnen Strahl, den wir Punkt für Punkt über den gesamten dreidimensionalen Raum des Tumors steuern. So bestrahlen wir nahezu ausschließlich das erkrankte Gewebe. Für eine Strahlentherapie mit wenigen Nebenwirkungen.
Des Weiteren nutzen wir weitere Formen der Protonentherapie wie das Uniform-Scanning und Passive Scattering. Damit bieten wir eine Vielzahl an Technologien an, mit denen wir für nahezu jede individuelle Situation eine individuelle Protonenstrahlentherapie erarbeiten können.
Wer wird mit der Protonentherapie behandelt?
Im WPE behandeln wir Sie, wenn Sie unter einer lokalisierten bzw. lokoregionären Prostatakrebs-Erkrankung leiden. Insbesondere bedeutet dies, dass:
- der Krebs auf die Prostata und die unmittelbare Umgebung begrenzt ist
- noch nicht in die Ferne gestreut hat
- der Gleason-Score mindestens bei sieben liegen muss
- oder/und der PSA-Wert größer als zehn, jedoch geringer als 50 ng/ml ist
Des Weiteren können wir Sie behandeln, wenn der Lymphabfluss im Becken mitbestrahlt werden muss. Am WPE ist dies auch unter gezielter Dosis-Erhöhung im betroffenen Gewebe möglich.
Prostatakrebs-Strahlentherapie mit halber Behandlungsdauer
Aktuell läuft im WPE eine Studie zur moderat hypofraktionierten Bestrahlung. Die höhere Einzeldosis steigert dabei die Wirksamkeit jeder einzelnen Bestrahlung. Statt wie bisher zwei Gray (Gy) je Protonenbestrahlung in 39 Sitzungen, applizieren wir im Rahmen der Studie in 20 Sitzungen je drei Gy.
Hierdurch lässt sich die Behandlungsdauer von acht auf vier Wochen verkürzen. Bei angenommener gleicher Wirksamkeit und unverändertem Nebenwirkungsprofil bedeutet dies für Sie als Patient ein deutliches Plus an Lebensqualität.
Protonentherapie mit Goldmarker
Das Ziel einer Protonentherapie ist die genaue Bestrahlung des Tumors und die größtmögliche Schonung von anderen Organen wie beispielsweise Enddarm oder Blase.
Aus diesem Grund setzen wir Ihnen im Vorfeld Ihrer Protonentherapie sogenannte Goldmarker ein. Dabei handelt es sich um kleine Goldspiralen, welche die Position Ihrer Prostata auf den Röntgenaufnahmen, die wir anfertigen, immer exakt anzeigen. Diese Methode macht die Prostata sichtbar und unser Bestrahlungsgerät kann stets präzise eingestellt und die Lagerung angepasst werden.
Wie und wann werden die Goldmarker eingesetzt?
Die nur wenige Millimeter langen und ca. 1 Millimeter dünnen Goldstäbchen werden ungefähr zwei Wochen vor Ihrer Therapie in einem ca. 10-minütigen Eingriff durch einen Urologen oder eine Urologin eingesetzt. Das Prozedere dabei ist ähnlich wie bei dem einer Prostatastanze. Allerdings wird dabei kein Gewebe entnommen.
Im Planungs-CT werden die Goldmarker dann anschließend erfasst und auf deren Basis die Behandlung geplant. So kann die genaue Position der Prostata bei jeder einzelnen Bestrahlungseinhet exakt nachvollzogen werden – für eine präzise Bestrahlung des Tumors bei optimaler Schonung von Enddarm und Blase.
Protonenbehandlung von Prostatapatienten – Interview mit Dr. Dirk Geismar
Lesen Sie dieses Fach-Interview über die Protonentherapie bei Prostatakarzinomen.
Sie haben Fragen zur Protonentherapie beim Prostatakarzinom am WPE?
Sprechen Sie uns an. Durch unsere umfangreiche Erfahrung und die enge Abstimmung im interdisziplinären Team bieten wir Ihnen eine individuelle Behandlung auf höchstem internationalem Niveau.
Case Management: 0201 723 6600
Wie sieht der Behandlungsablauf am WPE aus?
Sollten Sie sich für die Prostatakarzinom-Strahlentherapie mit Protonen am WPE interessieren, stellen Sie oder Ihr behandelnder Arzt bzw. Ihre Ärztin zuallererst eine Therapieanfrage an uns.
Unser Case-Management-Team nimmt die Anfrage dann entgegen und steht von da an für Sie als Ansprechpartner zur Verfügung. Fragen, die vom Case-Management nicht beantwortet werden können, leitet dieses umgehend an die behandelnden Ärzte und Ärztinnen weiter.
Nach der Therapieanfrage geht es wie folgt weiter:
Wenn uns alle relevanten Informationen und Dokumente vorliegen, entscheidet das zuständige Ärzteteam, ob eine Protonenbestrahlung Ihres Prostatakarzinoms sinnvoll ist. Ihre individuelle Anfrage wird zudem mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen relevanten Fachdisziplinen im Uro-Onkologie-Tumorboard besprochen – einer Gesprächsrunde aus fachlich versierten Expertinnen und Experten. Gegebenenfalls werden Ihnen im Anschluss auch alternative Behandlungsoptionen empfohlen.
Sollte sich das Expertenteam zur Behandlung Ihres Prostatakarzinoms mit der Protonentherapie entscheiden, beginnt die Therapieplanung. Hierfür laden wir Sie und wenn gewünscht auch eine/n Angehörige/n zu einem Termin ein. In diesem erläutern wir Ihnen ausführlich die Chancen und Risiken der Protonenbestrahlung bei Prostatakrebs.
Nach Ihrem Einverständnis zur Protonenbestrahlung beginnen die Vorbereitungen der Therapie mit dem Einsatz der Goldmarker. Anschließend beginnt die Protonentherapie mit folgenden Schritten:
- Anfertigung einer individuellen Lagerungshilfe, damit Ihr Prostatakrebs in jeder Bestrahlungssitzung exakt mit Protonen bestrahlt werden kann.
- Nutzung bildgebender Verfahren, wie beispielsweise CT und gegebenenfalls auch MRT, damit unser ärztliches Team und die Medizinphysiker und -physikerinnen die genaue Lage Ihres Tumors und der umliegenden Organe beurteilen können. (Diese Untersuchungen können, falls erforderlich, unter Sedierung erfolgen, einer ambulanten, kurzen Narkose in Spontanatmung.)
Nach der Planung und Qualitätssicherung beginnt ein bis zwei Wochen später schließlich die tägliche Protonentherapie. Die Sitzungen finden meist ambulant statt und gehen im Rahmen der Studien über einen Zeitraum von etwa vier Wochen. Die einzelne Strahlenbehandlung dauert dabei meist nicht länger als eine halbe Stunde, wobei die eigentliche Protonenbestrahlung sogar nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.
Masken und Menschen
Erfahren Sie, wie unsere MTRAs arbeiten und warum eine individuelle Maske für die Bestrahlung erforderlich ist.
Welche Informationen sind für die Erstvorstellung nötig?
Sollten Sie sich für eine Protonenbestrahlung Ihres Prostatakarzinoms interessieren, benötigen wir für die Prüfung folgende Dokumente:
- den PSA-Wert
- den Histologiebefund
- radiologische Befunde
- alternativ einen zusammenfassenden Arztbericht
Diese können entweder Sie selbst einreichen oder Ihr behandelnder Arzt oder Ihre Ärztin. Auf Basis der vorliegenden Dokumente entscheiden unsere Radioonkologinnen und -onkologen dann, ob eine Protonentherapie bei Ihnen möglich ist. Sollte dies der Fall sein, benötigen wir zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich weitere Dokumente. Gegebenenfalls fordern wir auch weitere Untersuchungen an, um eine optimale Therapieplanung durchzuführen.
Unser Case-Management informiert Sie oder Ihren behandelnden Arzt/Ihre behandelnde Ärztin in jedem Fall rechtzeitig darüber, so dass die Therapie zeitnah beginnen kann.
Warum mit der Protonentherapie am WPE behandeln lassen?
Das Westdeutsche Protonentherapiezentrum ist eines der fortschrittlichsten Protonentherapiezentren der Welt. Inmitten des Ruhrgebiets gelegen, behandeln wir Tumoren, die aufgrund ihrer Lage oder des jungen Alters der Patientinnen und Patienten eine möglichst genaue Bestrahlung erfordern. Dies geschieht in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Kliniken der Universitätsmedizin Essen und vielen anderen Kliniken.
Checkliste
Auf Basis dieser ersten Dokumente entscheiden unsere Radioonkologen, ob eine Behandlung mit Protonen bei Ihnen möglich ist. Sollte dies der Fall sein, benötigen wir eventuell zu einem späteren Zeitpunkt weitere Dokumente zur exakten Therapieplanung. Unser Case-Management informiert Sie jedoch rechtzeitig darüber, so dass Sie zeitnah Ihre Prostatakrebs-Therapie beginnen können.
Weitere Informationen
Erhalten Sie unter folgendem Link weitere Informationen zum Ablauf der Therapie.
Kontaktaufnahme
Sie möchten sich über die Protonentherapie Ihres Prostatakarzinoms am WPE informieren? Oder direkt einen Termin machen? Dann nutzen Sie unsere nachfolgenden Kontaktmöglichkeiten.
Jede neue Kontaktaufnahme erfolgt über unser erfahrenes und engagiertes Case-Management – der Schnittstelle zwischen Ihnen und unserem Team. Es unterstützt Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Unterlagen, bei der Kostenübernahme sowie bei Reise und Unterkunft und beantwortet alle Ihre aufkommenden Fragen. Es stellt auch den Kontakt zu unseren Strahlentherapeuten und -therapeutinnen her.