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Psychosozialer Dienst für die Jüngsten

Das kinderonkologische Bestrahlungsprogramm am WPE ist europaweit einzigartig. Nirgendwo sonst werden so viele und gerade auch sehr junge Kinder bestrahlt. Ein Grund dafür ist nicht zuletzt auch das Angebot zur Versorgung der jungen Patientinnen und Patienten durch unseren psychosozialen Dienst.

Der psychosoziale Dienst des WPE bietet Kindern, Jugendlichen und deren Angehörigen Unterstützung bei Belastungen, die im Vorfeld und während der Protonentherapie auftreten.

Belastungen von Kindern und Jugendlichen während der Therapie

Die Bestrahlung von Kindern und Jugendlichen mit einer Tumorerkrankung führt bei Patienten, Patientinnen, den Sorgeberechtigten und auch bei Geschwistern zu neuen Fragen und im Einzelfall angstbesetzten Vorstellungen. Die oft heimatferne Behandlung am WPE hat zudem viele Einschränkungen und spezifische Anforderungen zur Folge:

  • Regelmäßige Bestrahlungstermine, bei denen das Kind ruhig liegen muss
  • Eventuelle Sedierungen, wenn eine ruhige Lageposition während der Therapiesitzung nicht möglich ist
  • Viele neue Abläufe, Geräte und Personen
  • Umfassende medizinische Untersuchungen
  • Heimweh
  • Fehlender Kontakt zu nicht mitgereisten Familienmitgliedern und Freunden

All diese Punkte werden von Kindern und Jugendlichen teilweise als enorme Herausforderungen wahrgenommen. Umso wichtiger ist daher eine am individuellen Bedarf orientierte psychosoziale Unterstützung. Dabei kommt der Bearbeitung vorliegender Ängste eine besondere Bedeutung zu.

Ängste nehmen durch vertraute Beziehungen

Kinder und Jugendliche bedürfen im Rahmen ihrer Strahlentherapie einer besonders sensiblen und gezielt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Begleitung. Diese muss sich eng an ihrer individuellen Erfahrungswelt und ihren Verständnismöglichkeiten orientieren.

Am WPE bieten wir dafür ein konstantes, stützendes und altersadäquates Beziehungsangebot mit folgenden Zielen:

  • Ängste und Sorgen abbauen
  • Entlastung und Stabilisierung bieten
  • Ressourcen fördern

Des Weiteren möchten wir durch unsere Begleitung die Therapieumstände und die Lebensqualität für die jungen Patientinnen und Patienten verbessern – auch präventiv. Deswegen sucht unser Team bereits im Rahmen des Erstkontaktes den Zugang zu Ihrem Kind. Und zwar unter Einbezug von Geschwisterkindern und Familienangehörigen – für den Aufbau einer tragfähigen Beziehung von Anfang an.

Angstfrei in die Strahlentherapie – Psychosoziale Begleitung von Kindern und Jugendlichen

Wie wichtig die umfassende psychosoziale Betreuung von jungen Patientinnen und Patienten ist, erläutern Klinikdirektorin Prof. Beate Timmermann und Sozialpädagogin Nicole Stember vom PSD-Team des WPE ausführlich in ihrem Beitrag „Angstfrei in die Strahlentherapie“. Der Artikel ist Teil der Serie Strahlentherapie im Kindesalter, die 2018/2019 in der Zeitschrift WIR der Deutschen Kinderkrebsstiftung erschienen ist.

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Angstfrei in die Strahlentherapie
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Ihr Team

Andreas Wiener

Andreas Wiener

Dipl.-Psychologe
Pädiatrischer Psychoonkologe
(PSAPOH/GPOH)

Therapie- und Unterstützungsangebote am WPE

In den vergangenen Jahren haben wir am WPE in interdisziplinärer Zusammenarbeit zahlreiche Projekte zur Stärkung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen entwickelt. Oftmals finanziell gefördert von Vereinen, Stiftungen, Firmen, privaten Spendern und der Stiftung Universitätsmedizin, konnten wir so ein umfassendes Therapieangebot auf die Beine stellen.

Unter den Therapieangeboten finden sich altersgerechte analoge und auch digitale Medien sowie gezielt wissenschaftliche Methoden. Zudem gibt es Konzepte für jedes Stadium der Therapie: Von der Vorbereitung über die Begleitung bis hin zum Therapieabschluss.  

Erfahren Sie jetzt mehr über unsere Angebote für Kinder und Jugendliche am WPE.

Das Baumhaus: unser freundliches Familienzimmer

Insbesondere zur Therapievorbereitung ganzer Familien haben wir am WPE ein eigenes Familienzimmer etabliert. Dieser Raum vereint kindgerechte Ausstattung und freundliche Gestaltung mit unterschiedlichsten medizinischen Nutzungsmöglichkeiten.

So kann das Team vom psychosozialen Dienst Erstgespräche, Kriseninterventionen und Spieltherapien in einer freundlichen und entspannten Atmosphäre durchführen – für eine perfekte Vorbereitung und eine weitgehend angstfreie Bestrahlungssitzung.

„Mache dir die Kraft von Maske und Protonen zu eigen“

Erfahren Sie jetzt mehr über die Protonen-Mission in unserem Beitrag.

Was passiert am WPE? Unser Kinderbuch – eine Heldengeschichte

Was bedeutet eigentlich WPE? Wer arbeitet dort? Was ist ein Proton? Und wie kann es dabei helfen, Krebs zu besiegen? Fragen wie diesen geht unser Buch Die Protonen-Mission – Entdecke die Kraft, die in dir steckt kindgerecht auf den Grund.

Das Skript wurde von einem interdisziplinären Team erarbeitet, um junge Patientinnen und Patienten gut verständlich auf ihre Therapie am WPE vorzubereiten. Dank der Unterstützung der Stiftung Universitätsmedizin erhält jedes Kind, das zur Behandlung zu uns ins WPE kommt, sein eigenes Exemplar. Mittlerweile ist das Buch sogar auf Englisch und Arabisch erschienen.

Alles so schön bunt hier: unsere Kunsttherapie

Gegen Alltagsgrau, Sorgen und Angst hilft oft nur eines – jede Menge Farbe. Unser kunsttherapeutisches Angebot ist deshalb ein wichtiger Bestandteil der psychosozialen Versorgung unserer jungen Patientinnen und Patienten.

Unter Anleitung einer erfahrenen künstlerischen Therapeutin haben Kinder und Jugendliche am WPE die Gelegenheit, sich kreativ mit der eigenen Krebserkrankung, der medizinischen Therapie und möglichen Ängsten, beispielsweise vor der Bestrahlung, auseinanderzusetzen. Sie können für einen Moment abschalten, wieder einfach Kind sein, und vor allem werden sie selbst aktiv – ein wichtiger Faktor in Zeiten, in denen sie in der Regel meist „versorgt“ und „behandelt“ werden, also passiv bleiben müssen.

In einem geschützten Rahmen können sie über Malen, Zeichnen, das Arbeiten mit Ton und Stein oder die künstlerische Gestaltung ihrer Bestrahlungsmasken ihren Gefühlen und Gedanken Ausdruck verleihen und auf diese Weise die eigenen Ressourcen stärken.

Auf der Seite Kunsttherapie am WPE haben wir alle Informationen hierzu für Sie zusammen getragen.

Farben und Superhelden für den Mut

Sie möchten mehr erfahren? Dann lesen Sie unseren Beitrag zu dem Thema.

Sie haben Fragen zu unseren Therapieangeboten?

Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu unseren Therapieangeboten für Kinder und Jugendliche haben, nehmen Sie Kontakt mit unserem Case Management auf.

Case Management: 0201 723 6600

Ein kleiner Moment Auszeit

Möchten Sie mehr über unsere Klinik-Clowns erfahren? Dann lesen Sie unseren Beitrag.

Lachen ist gesund: unsere Klinik-Clowns

Einmal in der Woche erhalten unsere jungen Patientinnen und Patienten echten Experten-Rat in Sachen unbeschwerter Zeit – von unseren Klinik-Clowns.

Diese haben nicht nur Luftballons, verblüffende Tricks und lustige Accessoires im Gepäck, sondern auch jede Menge Ideen, um die akute Behandlungsphase für einen Moment mal in den Hintergrund zu rücken.

Und Action: unser virtueller Spielplatz

Positive Energie, Bewegung und Spaß wirken während der Protonentherapie auf vielfache Art und Weise unterstützend:

  • Sie fördern den Heilungsprozess
  • Sie verkürzen mögliche Wartezeiten
  • Spielerischer Kontakt zu anderen Kindern

Daher haben wir einen Teil unserer Eingangshalle in einen virtuellen Spielplatz verwandelt, auf dem sich Kinder und Jugendliche beim Fußball, Fröschefangen oder Tennis austoben können. Gesteuert werden die virtuellen Bodenprojektionen mit den Füßen.

Eishockey, Fußball & Co. für junge Patienten

Erfahren Sie mehr über unseren virtuellen Spielplatz und lesen Sie unseren Beitrag.

„Be strong for Kids“: Ein Aquarium für den Wartebereich des WPE

Erfahren Sie mehr über das Projekt und lesen Sie unseren Beitrag dazu.

Zeit für Beobachtungen: unser Aquarium

Unser Süßwasseraquarium im Wartebereich des Untergeschosses ist ein echtes Gemeinschaftsprojekt:

Eine Mülheimer Schulklasse hat die Anschaffung mit ihrer Spende möglich gemacht, fachkundige Patientinnen und Patienten, Mitarbeitende und ein Fachgeschäft haben uns dann bei der Ersteinrichtung unterstützt – engagierte Mitarbeitende sorgen für den Unterhalt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und macht bei etwaigen Wartezeiten spannende Beobachtungen möglich.

Echte Mitmach-Erlebnisse: unser Kitten Scanner

Um unsere sehr jungen Patientinnen und Patienten schrittweise an bildgebende Verfahren heranzuführen, nutzen wir seit November 2020 unseren Kitten Scanner.

Dieser sieht aus wie die Spielzeugvariante eines Computer- oder Magnetresonanztomographen, ist aber gefüllt mit modernster Technik.

Die Kinder können eigenständig verschiedene Figuren durchleuchten lassen und bekommen einen ersten Eindruck vom Ablauf und den Anforderungen bildgebender Verfahren. 

Klein, aber enorm hilfreich: Das WPE hat Dank einer Spende nun einen „Kitten Scanner“

Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann lesen Sie unseren Beitrag zu diesem Thema.

Kleiner Roboter mit großer Wirkung: NAO 6 als digitaler Mutmacher

Möchten Sie mehr über Simba erfahren? Dann lesen Sie unseren Beitrag zu dem Thema.

Digitale Verstärkung: unser Roboter Simba

Im Rahmen eines bislang einzigartigen Pilotprojektes setzen wir seit Herbst 2020 erstmals auf ein digitales Team-Mitglied: Unser humanoider Roboter Simba.

Er spricht 20 Sprachen, ist programmierbar, und soll Kindern und Jugendlichen vor allem Ängste vor unbekannten Geräten nehmen. Dazu soll Simba in die Rolle eines Patienten schlüpfen und die Anweisungen der Kinder befolgen, die die Rolle des Personals einnehmen. So kann Simba auf Kommando beispielsweise still liegen bleiben, bis die spielerische Behandlung durch die Kinder abgeschlossen ist.

Die genauen Einsatzmöglichkeiten werden aktuell im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen gemeinsam mit unseren kindlichen Patientinnen und Patienten entwickelt, sodass er aktuell noch nicht regelhaft im klinischen Betrieb zum Einsatz kommt.

Alles andere als alltäglich: unsere Tages-Aktionen

Kleine Zeichen für großen Mut: unsere Perlenketten

Gerade von Kindern und Jugendlichen verlangt die mehrwöchige Bestrahlung großen Mut und starkes Durchhaltevermögen. Eine Leistung, die wir mit unseren Tapferkeitsurkunden und Mutperlenketten anerkennen möchten. Für letztere können sich die Kinder nach jeder Bestrahlung eine Perle aussuchen. Besondere Anlässe wie Geburtstage, Feiertage oder eine auch mal anstrengende Bestrahlungssitzung werden zusätzlich mit besonderen Perlen belohnt.

Am letzten Tag der Therapie bekommen unsere jungen Patienten dann ihre Kette und eine Tapferkeitsurkunde mit nach Hause – als Zeichen für die großartige Leistung, die sie erbracht haben.

Ein besonderer Therapie-Ausklang: unsere Glückauf-Glocke

Wenn Sie als Patientin oder Patient Ihre letzte Bestrahlung am WPE absolviert haben, ist das mehr als ein Grund für ein lautstarkes Abschlusssignal. Deshalb gibt es in unserem Foyer unsere Glückauf-Glocke.

Sie darf von all jenen geläutet werden, die diesen wichtigen Therapiebaustein geschafft haben. Damit können nicht nur die kleinen Patientinnen und Patienten laut und deutlich den Stolz auf die eigene Leistung kundtun und anderen Mut machen, sondern auch Sie als erwachsene Person.

Eingeweiht wurde unsere Glocke übrigens von Schauspieler Henning Baum. Lesen Sie unseren Beitrag, wenn Sie mehr dazu erfahren möchten.

Kraft in schwierigen Zeiten

Mit einem klangvollen Ritual verabschiedet das WPE seit diesem Jahr seine Patienten nach der letzten…

Wichtige Information zu wissenschaftlichen Studien und neuen digitale Methoden

Um die psychosoziale Betreuung von Kindern und Jugendlichen auch zukünftig weiter zu optimieren, nehmen wir an wissenschaftlichen Studien teil und testen neue Methoden. Unter anderem auch in Kooperation mit anderen Instituten der Universitätsmedizin Essen oder mit der Universität Duisburg-Essen.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf

Sie haben Fragen oder Anregungen zu unseren Therapieangeboten für Kinder und Jugendliche? Dann nehmen Sie mit unserem Case Management Kontakt auf.

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